Beschreibung
Mit der Erweiterung der Europäischen Union zum 1. Mai 2004 und zum 1. Januar 2007 um insgesamt zwölf vorwiegend mittel- und osteuropäische Länder hat sich der territorialeAnwendungsbereich des europäischen Wettbewerbsrechts deutlich erweitert. Zugleich haben in der Folge der VO 1/2003 die Prinzipien des europäischen Wettbewerbsrechts auch für nationaleSachverhalte eine immanente Bedeutung erlangt. Insoweit kann erstmals von einer weitgehend kongruenten europäischen Wettbewerbsordnung gesprochen werden. Dieser Wettbewerbsordnung widmen sichdie im vorliegenden Tagungsband zusammengefassten Beiträge des XXXIX. FIW-Symposions unter dem Generalthema »Wettbewerb in einem größeren Europa«.
Der Bogen spannt sich dabei von der Frage, was von dem guten alten Europäischen Modell der Wettbewerbspolitik übrig geblieben ist (Professor Baudenbacher) über dieKonvergenz in Kartellrecht und Fusionskontrolle (Generaldirektor Lowe) und das Subsidiaritätsprinzip (Präsident Dr. Böge) zu den Perspektiven des Kartelldeliktsrechts(Professor Basedow) und der Bedeutung des Geistigen Eigentums als Bestandteil der europäischen Wettbewerbsordnung (Professor Drexl). Die Perspektive eines neuen Mitgliedstaatesnimmt Herr Sárai von der ungarischen Wettbewerbsbehörde in seinem Beitrag ein. Abgerundet wurde das Programm durch den Vortrag von Herrn Dr. Keitel, der sich unter dem Titel»Worauf baut Deutschland« mit den Wettbewerbsverhältnissen in der deutschen Bauwirtschaft und den besonderen Problemen auseinandersetzt, zukünftige Entwicklungen zuprognostizieren.
Dass sich das Wettbewerbsprinzip und die Kartellrechtsordnung in einem größeren Europa durchgesetzt haben, ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung, die das FIW mit seinenVeranstaltungen begleiten durfte. Lautete das Generalthema des XXIV. Symposions im Jahre 1991 noch »Mittel- und Osteuropa im marktwirtschaftlichen Umbruch«, lässt sich nunmehrfeststellen, dass der Umbruch im Bereich des Wettbewerbsrechts erfolgreich abgeschlossen wurde.
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